Wenn Sie sich für das Schamanische, geheimnisvolle Indianer, frühere Inkarnationen und spannende Geschichten begeistern können, dann haben wir eine Lese-Empfehlung für Sie:
Erzählung: Wohin die Reise führt (mehr)
Erhältlich als Taschenbuch im Buchhandel (9,90 EUR. 224 Seiten. ISBN: 9783981244502) oder als e-Book (4,99 EUR über Amazon)
Dimensionen der nicht-alltäglichen Wirklichkeit
Wenn ein Schamane arbeitet, d.h. wenn er Kontakt mit seinen Krafttieren und seinem Geistführer aufnimmt, um für Klienten wichtige Informationen einzuholen, nennt man das eine schamanische Reise. Wohin aber reist er oder sie? Wer schon einmal bei einer solchen Zeremonie anwesend war, weiß, dass der Körper des Schamanen während der Reise durchaus dort bleibt, wo er vorher war und hinterher ist. Eine schamanische Reise ist im Wesentlichen ein geistig-seelischer Vorgang, währenddessen der Schamane eine Ebene des Universums aufsucht, die ihm außerhalb des Rituals verschlossen bleibt: die nicht-alltägliche Wirklichkeit.
Was ist das?
Die nicht-alltägliche Wirklichkeit ist eine Dimension des Kosmos, die wie die Astralebene vom stofflich-physischen abgekoppelt ist. Tatsächlich weisen die beiden Ebenen so große Gemeinsamkeiten auf, dass wir sie gleichsetzen können. Wie sich dem gerade verstorbenen Menschen die astrale Ebene gemäß seiner Überzeugungen und Glaubensvorstellungen darstellt, so präsentiert sich die nicht-alltägliche Wirklichkeit dem Schamanen ebenfalls in Formen, mit denen er kulturell und wesenhaft etwas anfangen kann.
Ein nord-indianischer Schamane des 13. Jahrhunderts erlebte diese andere Welt in einer Weise, wie sie von uns nicht nachvollzogen werden könnte. Auch heutzutage können Indianer bzw. naturnah lebende Menschen eine Verbindung zur anderen Welt aufbauen, die uns erstmal nicht möglich ist: Sie holen die nicht-alltägliche Wirklichkeit zu sich – während wir dorthin reisen. Das können sie, weil sie - bedingt durch ihr Verständnis des Kosmos und des Lebens – weit weniger in der Vorstellung des Getrenntseins vom Rest der Schöpfung leben als wir. Wir dagegen stellen uns die nicht-alltägliche Wirklichkeit als etwas vor, dass außerhalb von uns ist, weshalb uns bei der Kontaktaufnahme das Bild hilft: Wir reisen dorthin. Allerdings gibt es ein Element, das alle Schamanen durch die Zeiten und Kulturen miteinander verbindet: der besondere Bewusstseinszustand – jenseits des Normalen und willentlich-gezielt herbeigeführt. Er ist ihnen allen gemein – ob sie nun tanzen, singen, Drogen nehmen oder sich besonderen Trommelrhythmen hingeben, um ihn herzustellen.
Kraftplatz
Wie erlebt nun ein spirituell reisender Mensch des 21. Jahrhunderts in Mitteleuropa jene Ebene, die wir nicht-alltägliche Wirklichkeit nennen? Die Antwort: dreischichtig.
In der Mitte befindet sich der Kraftplatz, auf dem jede Reise beginnt und endet. Der Kraftplatz ist ein Ort, der für seinen Schamanen Ruhe und Frieden in sich birgt. Das kann eine Waldlichtung mit einem kleinen See und grüner Wiese sein oder ein Berggipfel, karg, unbewachsen, aber mit einem wunderbaren Blick auf die Umgebung.
Die Möglichkeiten, wie ein Kraftplatz aussehen kann, sind so zahlreich wie die Schamanen verschieden sind. Immer jedoch trifft er hier seine Krafttiere, seinen Geistführer und andere Seelen – solche, die noch in Inkarnationen gebunden sind und auch andere, die nach unserem Verständnis bereits verstorben sind. Der Kraftplatz ist für den Schamanen ein Ort, an dem er sich wohlfühlt und gern verweilt, sich sammelt und Energie tankt. Er ist sein Ankerplatz im Ozean der nicht-alltäglichen Wirklichkeit.
Zwei Richtungen
Vom Kraftplatz aus kann sich der Reisende in zwei Richtungen bewegen: in die obere und in die untere Welt. Ein Schamane kann sich bewusst für einen Weg entscheiden oder er lässt sich von seinen spirituellen Helfern leiten. Manchmal bestimmt auch das Thema des Klienten: Handelt es sich um überwiegend physisch-materielle Probleme, kann die untere Welt das geeignetere Reiseziel sein. Dreht es sich vordringlich um Fragen geistig-seelischer Natur, ist vielleicht die obere Welt erste Wahl. Das ist jedoch nicht zwingend so und nie ist es eine abschließende Entweder-Oder-Entscheidung, denn der Schamane kann jederzeit zwischen den Welten hin- und herpendeln.
Untere Welt
Die untere Welt betritt man durch eine Öffnung im Boden – ein Erdloch, ein See oder Teich, eine Höhle. Ist man erst drinnen, gräbt man sich durch die Erdschichten oder benutzt bereits vorhandere Gänge und Stollen. Um in die obere Welt zu kommen, durchfliegt der Schamane dicke Wolkenschichten, meist mit der Hilfe eines Krafttieres, das sich dafür eignet. Er könnte auch alleine fliegen, aber das kostet Energie und lenkt ihn von seiner Aufgabe ab. In jedem Fall und unabhängig vom eingeschlagenen Pfad erreicht der Reisende, hat er den ersten Teil des Trips hinter sich gebracht, blühende Wiesen und schöne Landschaften. Auch einen Fluss gibt es, der beide Welten miteinander verbindet und auf dem von der oberen in die untere Welt gefahren werden kann und umgekehrt.
Obere Welt
Wie der Kraftplatz ist auch die obere Welt ein friedlicher Ort. Sie entspricht in etwa dem, was sich die Menschen unter dem Himmel vorstellen, in den sie nach ihrem Tod kommen. Hier finden sich die Krafttiere, die ihren Menschen noch nicht gefunden haben. Hier ist die Höhle der verlorenen Kinderseelen. Abgekoppelt vom Physischen, bietet uns die obere Welt direkten Zugang zum Seelischen und Geistigen.
Hier sind wir frei von Ängsten. Deshalb kann der Schamane auch mit jenen, die er trifft, Verhaltensalternativen durchspielen, die sie sich auf der als Realität bezeichneten Wirklichkeitsebene nicht zugestehen würden. Auf diese Weise schon kann der Schamane durch die von ihm gesehenen Verhaltensoptionen und deren Auswirkungen viel für seinen Klienten bewirken. Es ist ähnlich wie im Traum, in dem wir uns ebenfalls Möglichkeiten zugestehen können, die wir im bewussten Wachzustand als unmöglich definieren. Allerdings ist der Bewusstseinszustand des Träumenden und der des Schamanischen nicht identisch. Manchmal jedoch berühren sich die Ebenen, wenn wir in Tiefschlafphasen von geistigen Wesen in die Astralebene gebracht werden. Das geschieht, wenn sie uns mit bestimmten Informationen oder Einsichten in unserer Entwicklung unterstützen wollen.
(Wenn Sie sich für eine schamanische Reise interessieren: hier erfahren Sie mehr.)
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