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Wenn Sie sich für Astrologie, akribisch geplante Vergeltung und Geschichten begeistern können, die man nicht mehr aus der Hand legen will, dann sind Sie hier richtig:

 

Kriminalroman: Der 237. Grad (mehr)

 

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Animus & Anima: Partnersuchbilder im Horoskop

 

Wie finden wir heraus, welcher Mensch als Partner zu uns passt? Wir können entsprechende Tests in Zeitschriften ausfüllen, um hinterher meist so schlau zu sein wie vorher. Wir können regelmäßiger Gast beim Speed-Dating werden, um danach vollends verwirrt zu sein. Wir können aber auch in unser Geburtshoroskop schauen, denn dort finden wir viele Hinweise darauf, wer an unsere Seite gehört.

 

Die Begriffe Animus und Anima sind aus dem Lateinischen entlehnt und gehen auf das Wort animus zurück, das ursprünglich Geist, Seele und Leben bedeutet. Als Begriffe der Psychologie wurden sie von Jung eingeführt. Die Anima eines Mannes definiert er als dessen innere Frau, der Animus einer Frau ist deren innerer Mann. Dies hat seine Wurzel in der Anschauung, dass wir Menschen nicht nur das Geschlecht in uns tragen, das uns äußerlich bestimmt, sondern im Grunde zweigeschlechtliche Wesen sind.

 

Die innere Tafelrunde

 

Die Astrologie wusste das schon immer. Die zwölf Themen, aus denen sie aufgebaut ist, teilen sich in sechs weibliche und sechs männliche Energien. Weiblich sind die, bei denen es v.a. um das passive Geschehenlassen geht. Der Energiepfeil zeigt von außen nach innen. Entgegengesetzt verhält es sich beim Männlichen, bei dem die eingesetzte Energie von innen nach außen wirksam wird. Bei den männlich polarisierten Themen sollen wir aktiv etwas hervor- und nach außen bringen, bei den weiblichen etwas von außen in uns aufnehmen. Anders formuliert: durch die weiblichen Themen nähren wir uns, durch die männlichen zeigen wir uns.

 

Diese innere Tafelrunde von sechs männlichen und sechs weiblichen Figuren, die wir alle in uns tragen, finden wir auch an anderer Stelle in der menschlichen Kulturgeschichte, z.B. in der griechisch-römischen Mythologie. Sowohl das frühe Titanengeschlecht, angeführt von Chronos/Saturn, als auch das sie ablösende Göttergeschlecht mit seinem Herrscherpaar Zeus/Hera bestand aus je sechs Brüdern und Schwestern. Da wir sowohl die griechischen Götter als auch die Archetypen in der Astrologie als psychische Wirkkräfte des Menschen verstehen können, zeigt dies, dass der Mensch schon vor langer Zeit erkannt hat, dass er zumindest potentiell ein perfekt ausbalanciertes Wesen ist.

 

Wie kann uns all das helfen, den richtigen Partner für unser Leben zu finden? Alles in der Natur strebt nach Vollständigkeit, auch wir Menschen. Uns stehen dabei grundsätzlich zwei Wege offen: Vervollständigung von innen oder von außen. In beiden Fällen kann uns die psychologische Astrologie durch die Entschlüsselung unseres Geburtshoroskops (=Radix) helfen. Wenn wir uns für den ersten Pfad entscheiden, d.h. vollständiger zu werden, indem wir unsere im Radix angezeigten Anlagen entwickeln, unterstützt sie uns, indem sie uns zeigt, wo wir im Entwicklungsprozess unserer Anlagen stehen und bei welchen Themen wir wie nachbessern müssen. Sie lässt uns erkennen, wer wir potentiell sind und was noch zu tun ist.

 

Dieser Weg führt uns zum Ausschöpfen unserer Potentiale. Wir holen aus uns heraus, was drin ist. Das ist gut, denn dazu nehmen wir an dem Spiel teil, dass wir menschliches Leben nennen. Wie alles hat auch dieser Heldenpfad weniger schöne Seiten: Er ist oft steinig und kann sich länger hinziehen, als man anfangs ahnt.

 

Animus und Anima als Partnersuchhilfe

 

Für die weniger Geduldigen bietet sich daher der zweite Weg an. Bei dieser Lösung vervollständigen wir uns von außen, d.h. wir holen uns fehlende Themen durch einen anderen Menschen in unser System hinein. Auf diese Weise können wir sie erleben und genießen, ohne sie selbst zur Verfügung stellen zu müssen. Hier nun kommen Animus und Anima ins Spiel. Ein Mann wird in der Regel von seiner Umgebung ermuntert, seine männlichen Anlagen auszubilden, während seine weiblichen Potentiale erst einmal zurückstecken müssen. Die Gesamtheit dieser brachliegenden, weiblichen Anteile sind aber nichts anderes als seine Anima, seine innere Frau. Bei den Frauen liegt die Sache genauso, nur umgekehrt.

 

Animus und Anima können uns als Partnersuchbild dienen, weil sie in sich als das vereinen, was uns jeweils zur Vollständigkeit fehlt. Traditionellerweise sagt man in der Astrologie, der Mann sucht in der Partnerin seinen Mond (Gefühl) und seine Venus (Erotik), während die Frau in ihrem Mann ihren Mars (Durchsetzung) und ihre Sonne (Selbstständigkeit) sucht. Das ist aber zu kurz gegriffen, denn der Mann sucht in einer möglichen Partnerin letztlich all jene Anteile, die ihm nicht zur Verfügung stehen, und die Frau macht es nicht anders. Meist ist uns das natürlich nicht bewusst. Wir reagieren einfach auf einen möglichen Partner, indem wir uns auf ihn oder sie mit allen Sinnen einlassen. Alles andere wäre auch zu kompliziert, hat man doch in einer Situation des Kennenlernens schon genug, worauf man achten muss.

 

Der Königsweg

 

Am dienlichsten ist uns, wenn wir beide Wege der Vervollständigung miteinander verbinden. Wir können das den Königsweg der Beziehung nennen. Zuerst suchen wir uns einen Partner, der uns ergänzt, also entwickelte Anlagen mitbringt, die uns noch fehlen. So haben wir diese Energien in unserem System, können von ihnen profitieren und sie genießen. An dieser Stelle machen wir, wenn wir den Königsweg eingeschlagen haben, aber nicht Halt, sondern gehen auch den zweiten Schritt, indem wir von unserem Partner lernen.

 

Jetzt werden wir durch die Beziehung doppelt bereichert, denn die Themen sind nicht nur schon da, sondern der Lehrmeister gleich mit. Auf diese Weise schreiten wir nicht nur auf dem Weg der Vervollständigung des eigenen Wesens voran, sondern erreichen noch etwas anderes: Nehmen wir einen Mann, der sich z.B. seine unentwickelte emotionale Seite über seine Partnerin ins Leben holt. Er bindet sich an sie und wird in gewisser Weise von ihr abhängig - denn verlässt sie ihn, nimmt sie einen für ihn wichtigen Teil seines menschlichen Seins gleich mit. Abhängigkeit jedoch führt zu Verlustangst, die keine Basis für eine erwachsene Beziehung ist. Entwickelt dieser Mann jedoch seine entsprechende Anlage weiter, indem er sich von seiner Frau anleiten lässt, bannen sie gemeinsam die angesprochene Gefahr. Sich selbst entwickeln heißt immer auch die Beziehung zu entwickeln - so oder so.

 

Männliche Themen in der Astrologie:

 

Mars/Widder/Haus 1: Ich-Findung, Durchsetzungsfähigkeit, Konfliktfähigkeit

Merkur/Zwilling/Haus 3: Vermittlung der eigenen Inhalte, Kommunikation

Sonne/Löwe/Haus 5: Kreativer Selbstausdruck, Selbstständigkeit, Handlungsfähigkeit

Venus/Waage/Haus 7: Begegnungsfähigkeit, Ausbalancieren, Entscheidungsfähigkeit

Jupiter/Schütze/Haus 9: Geistige Synthesefähigkeit, Erkenntnisfähigkeit

Uranus/Wassermann/Haus 11: Freiheit & Sicherung der eigenen Rechte

 

Weibliche Themen in der Astrologie

 

Venus/Stier/Haus 2: Abgrenzung & Wahrung des Eigenraums

Mond/Krebs/Haus 4: Seelische Identitätsfindung, Gefühle als seel. Wahrnehmung

Merkur/Jungfrau/Haus 6: Fokussierte Wahrnehmung, Analysefähigkeit

Pluto/Skorpion/Haus 8: Beziehungsfähigkeit, Meinungsbildung, Wandlungsfähigkeit

Saturn/Steinbock/Haus 10: Bewusstwerdung, Entdeckung eigener Rechte, Beruf

Neptun/Fische/Haus 12: Öffnung zum Kosmos & Spirituellen, Hintergründe sehen

(Wir freuen uns über Ihre Anmerkungen zu diesem Beitrag in unserem Gästebuch!)

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